Der Konvoi
Aug
Mongolei … alles ist hier nicht so, wie bei uns! Nach der Grenze (zwei Nächte mit viel Rally-Spirit … eine auf russischer- und eine auf mongolischer Seite) haben wir uns auf einen Konvoi mit zwei Amerikanern eingelassen. Wir starten zügig auf den wahrscheinlich dafür vorgesehenen Wegen. Dann … eine Strasse. Die freude war gross aber nach kurzer Zeit endet diese wieder und wir entschliessen uns für ‚rechts‘ … was falsch war. Nur merkten wir das erst nach ca. 20 km. Das Amerikanerteam (www.teaminnocentsabroad.org) hat sich für ‚links‘ entschieden. Auf unserem Rückweg begegneten wir dem Team Ramblinmen (www.teamramblinmen.com) aus Holland und einem spanischen Team. Der Konvoi vereinigte sich dann in Ölgi. Zusammen fahren wir durch die Mongolei.
Flussdurchquerungen, Sandpisten, eine Milliarde kleine – von Regen und Wind geschaffene – Rillen, Löcher, Gräben, Felsbrocken, Tiere (meist viele auf einmal), rasende Mongolen in Jeeps, Sträucher … das zerrt an Mensch und Maschine. Die Hilfe aller in Konvoi ist nötig um voran zu kommen. Überhitzung, gebrochenes Kühlergehäuse, Loch im Tank, Radaufhängung zerstört, Unterbodenschutz verloren/abgerissen, Rambügel ausgerissen, Auspuff abgerissen, Loch im Benzinkanister … das sind (kurz aufgelistet) die Probleme unseres Konvois … bis jetzt. Zum Glück ist Ruben (Team Spanien) ein Automechaniker!
Am 18. August trafen wir auf einen anderen Konvoi, welcher aus drei Fahrzeugen bestand. Ein Smart4four ist beim Versuch einen Fiat Punto (welcher gar nicht mehr anspringen wollte) zu ziehen ebenfalls zum stehen gekommen. Aufgeschlagene Ölwanne. Unser Konvoimech Ruben hat auch dieses Problem gelöst. Der Smart konnte selber in die nächste Ortschaft. Team Ramblinmen hat den Punto abgeschleppt (auch, weil der Glèpfer keine Möglichkeit zum ziehen eines Fahrzeuges bietet) und wir erreichten die Ortschaft kurz nach Einbruch der Nacht. So konnten wir die Lichtanlage nun auch ausgiebig testen.
Mongolei … nicht endende Weite. Berge gab es eher im Westen. Wunderbare Natur. Infrastruktur (Strassen) ist nur sehr begrenzt vorhanden. Wobei es anzumerken gilt, dass chinesische Strassenbauaktivitäten feststellbar sind. Umweltschutz oder gar Tierschutz sind fremde Themen. Wenn ein Kind ein Ricola-Däfeli von uns bekommt, wird es sofort ausgepackt und gegessen … und das Papier auf den Boden geworfen. Abfall wird in die Steppe geworfen und vom Winde verweht oder in einer Brennnische neben dem Haus abgefackelt (was zu erheblicher Geruchsbelästigung in den Siedlungen führt). Es wird noch Jahrzehnte dauern, bis sich das Leben hier mit jenem im Osten von Europa vergleichen lässt. Ganze Hotels ganz ohne Dusche sind nicht selten.
Auf Bilder und Filme müsst ihr leider noch warten, bis wir in UB angekommen sind. Aber es werden ein paar gute dabei sein :).
/claude
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